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“Enthüllungen” zu Strache-Video nicht überzeugend

Screenshot Youtube

So wurde die vermeintliche Sensation angekündigt:

oe24.TV enthüllt, wer hinter dem Strache-Video steckt

oe24.TV enthüllt heute um 20.15 Uhr in einer großen Sondersendung die Hintergründe des Ibiza-Videos mit Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus. Der Wiener Anwalt Ramin M. und der österreichische Detektiv Julian H. haben demnach die “Falle” eingefädelt und das Video produziert.

Das bestätigt Sicherheits-Experte Sascha Wandl im exklusiven Interview mit oe24.TV. Wandl ist der ehemalige Chef von Julian H.:

“Ich habe Julian H. ausgebildet. Das Ibiza-Video trägt genau meine Handschrift. Auf den Video-Aufnahmen habe ich ihn dann sofort erkannt”, so Wandl gegenüber oe24.TV. Gegenüber Strache und Gudenus hatte sich Julian H. als Münchner Geschäftsmann “Julian Thaler” ausgegeben.

In Wahrheit betreibt Julian H. eine Detektei in München und hat auch einen Wohnsitz im 7. Wiener Bezirk. “Er ist vorbestraft und war auch in die Betriebsspionage bei der oberösterreichischen Firma Plasser & Theurer involviert”, erklärt Wandl gegenüber oe24.TV.

Julian H. ist jedenfalls eng mit Anwalt Ramin M. befreundet, der das erste Treffen mit Johann Gudenus eingefädelt hatte. Das bestätigt auch Wandl gegenüber oe24.TV: “Die Zwei kennen sich gut und sind befreundet.”

So weit das TamTam. Und dann folgte die “Aufklärung”, die keine war:

Die Kosten für die Produktion des Videos beziffert Wandl gegenüber oe24.TV mit “rund 600.000 Euro”. Laut Wandl soll das Video danach für “mehr als eine Million Euro angeboten” worden sein. Wandl vermutet jedenfalls “politische Auftraggeber” hinter dem Video.

Das nennt sich also Enthüllung. Sorry, aber diesen Blödsinn kann ich nicht ernst nehmen. Solange nicht das vollständige Material herausgegeben wird und zwar in Form von Rohdaten, kann man der Öffentlichkeit jeden Quark erzählen. Hier mag es um alles gegangen sein, aber ganz bestimmt nicht um die finanziellen Interessen zweier Glücksritter, die dafür zunächst einmal mehr als eine halbe Million investiert haben sollen. Lachhaft! 

 



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