Heute gewähre ich Ihnen einen Einblick in mein Innerstes, liebe Leser. Ich habe schwierige Wochen hinter mir, in denen das Leben sich auf den Kopf zu stellen drohte.
Wochenlang plagten mich eine Reihe gesundheitlicher Beschwerden, die mich schließlich zum Facharzt führten. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung ergaben zwar zunächst wenig Aufschluss, doch war es ein bestimmter Wert, der meinem Arzt Sorgen bereitete. Meine Beschwerden passten zu den schwerwiegenden Erkrankungen, die mit der Erhöhung dieses Blutwertes einhergehen können. Und es war einfach keine Besserung in Sicht. Die medizinischen Untersuchungen wurden erweitert, das Arsenal der Infektiologie ausgereizt, zusätzliche Blutwerte analysiert und alle möglichen Krebsmarker erhoben. Ich bereitete mich auf das Schlimmste vor, setzte mich mit den möglichen Therapien auseinander und betete täglich, der liebe Herrgott möge mich verschonen. Erst vor wenigen Tagen kam die Entwarnung: Es ist nichts, das sich nicht beheben ließe. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil mich diese Zeit vieles gelehrt hat. Zunächst einmal, und das ist das Wichtigste: Ohne die Familie ist alles nichts. Niemals hätte ich die Wochen der Schmerzen, der Verzweiflung und der Ungewissheit ohne die große Unterstützung meiner Nächsten durchgestanden. Keinesfalls wäre ich in der Lage gewesen, im Alltag zu „funktionieren“, und zwar in einem Maße, dass kein Außenstehender auch nur annähernd hätte erahnen können, wie es in mir aussah. Und womöglich hätte ich nicht den Mut gehabt, mich drohenden Diagnosen zu stellen. Kraft gab mir allein das Wissen, dass ich nicht allein sein werde, mit dem, was kommen könnte. Kein Staat kann die Familie ersetzen, so sehr sich die sogenannten Progressiven darum bemühen.
Die Verantwortung für uns selbst, die Chance zur eigenen Lebensgestaltung, das Hören auf den ureigenen Instinkt – all das macht uns erst wirklich zu Individuen
Die Leidenszeit hat mich aber noch mehr gelehrt: Das Leben ist kostbar. Wir sollten jeden guten Tag, der uns geschenkt wird, genießen! Die kleinen und größeren Ärgernisse des Alltags sind unbedeutend gegenüber chronischen Leiden, unheilbaren Erkrankungen und einem drohenden Siechtum. Leben wir! Brechen wir aus den Fesseln aus, die uns mit der Schere im Kopf herumlaufen lassen, die uns jeden Tag als „kleiner Mann im Ohr“ Tausend Gründe einreden, warum dies nicht geht und jenes nicht gut wäre. Lassen wir uns nicht weismachen, wir müssten bestimmte Dinge tun, weil andere sie für richtig halten. Natürlich kann das Zusammenleben nur auf der Basis bestimmter Verabredungen organisiert werden. Doch es sind eben nicht kontrollsüchtige Politiker, vermeintliche Experten und selbsterklärte Weltverbesserer, die uns diese Regeln zu diktieren haben. Wir Menschen, die wir in allen möglichen Lebensmodellen miteinander eine Gesellschaft bilden, sind es, die sich zu verabreden haben. Dafür braucht es keine Obrigkeit. Im Kleinen tun wir dies, in der Partnerschaft, in der Familie, im Sportverein, im Kollegenkreis und in vielen weiteren Gruppen, die zusammen unser Netzwerk bilden. Da fragen wir nicht nach einer Instanz, die uns sagt, was wir zu tun haben. Warum also die übergroße Hinwendung zu angeblichen Koryphäen und Berufskümmerern? Warum geben wir das Einzige auf, das uns wirklich zu Individuen macht? Die Verantwortung für uns selbst, die Chance zur eigenen Lebensgestaltung, das Hören auf den ureigenen Instinkt – warum wollen Millionen von Mitbürgern davon nichts wissen? Wie kann man sagen: „Ich lebe!“, wenn man sich einer Bevormundung unterwirft, in der kaum noch Spielraum zur Entfaltung bleibt?
Milliarden werden zur Erforschung und Beherrschung von Sars-CoV-2 ausgegeben und fehlen im Kampf gegen Krebs, Multiple Sklerose und andere schwere Leiden
Ich bin ein Glückspilz. Nicht nur, weil ich gesund bin, sondern weil ich mein Leben selbst gestalte; weil ich zwar Regeln befolge, mich darüber hinaus aber nicht bevormunden lasse; und weil ich mit einem Bauchgefühl gesegnet bin, das mich Böses früher erkennen lässt, als es vielen anderen vergönnt ist, in Kauf nehmend, dass mein Immunsystem auch mal zu früh Alarm schlägt. So kann ich dem Bösen entgegentreten, kann mich vorbereiten oder ihm ausweichen und es ins Leere laufen lassen, wenn die diabolischen Kräfte übermächtig erscheinen. Das ist ein gutes Gefühl, ein Gefühl aus dem ich meine Kraft beziehe. Nun umso mehr. Es war eine schwierige Zeit. Und sie hat mich auch wütend gemacht. Wütend darauf, dass es möglich ist, in einer weltweit einmaligen Anstrengung Hunderte Milliarden zur Erforschung und Beherrschung von Sars-CoV-2 in kürzester Zeit auszugeben, aber seit Jahrzehnten nicht für schwerste Krankheiten wie Krebs, Multiple Sklerose und andere aufzehrende Leiden. Es gibt immer noch unheilbare Infektionen, da wirken die Kanonen, mit denen global auf den Spatz „Corona“ geschossen wird, wie blanker Hohn für die vielen Millionen Menschen, die nicht das Glück haben, dass ihr Virus gerade zum Zeitgeist passt und sich mit seiner Bekämpfung nebenbei noch wunderbar verschiedene Ideologien durchsetzen lassen. Die letzten Wochen haben mich wütend gemacht und mich bestärkt in meinem Tun, nicht locker zu lassen. Irgendwann werden all jene, die den unheilbar Erkrankten mit ihrem Corona-Absolutismus so böse ins Gesicht lachen, vor ihrem Richter stehen, und sei es, in einer anderen Welt als der irdischen. Leben Sie, liebe Leser, und schöpfen Sie Zuversicht aus dieser Gewissheit!
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Erstveröffentlichung: Liberale Warte