Gewusst? Sie sind der geborene „Bankenretter“

Gewusst? Sie sind der geborene „Bankenretter“BRDigung: Die Banken hatten schon immer schwer zu leiden. Eigentlich zu jeder Zeit und besonders aufgrund des Zinseszinssystems. Dadurch droht ihnen regelmäßig der Zusammenbruch. Dies meistens, wenn sie sich so fettgefressen haben, dass sie per Definition „systemrelevant“ sind. Und wenn sie diesen Status erst einmal erreicht haben, dann ist es die redliche Pflicht der Bürger diese Banken „um jeden Preis“ zu sanieren, zu schützen oder gegebenenfalls umfassend zu retten. Dieser Meinung sind zumindest mehrheitlich die Deutschen, vertreten durch ihre ehrenwerte Bundesregierung, die das bereits geregelt hat. Wer hätte vom Souverän zu dieser Problematik so viel soziales Engagement erwartet? Richtig, niemand!

Welchen Beitrag können nun Privatpersonen und Firmen deutschlandweit dazu leisten, dass die Banken selbst in der Krise nicht untergehen? Ganz einfach, indem die betroffene Bank, in Abstimmung mit irgendeiner Behörde, die Kohle der Kundschaft einsackt und in der Folge als ihre eigene ausgibt. Das wars auch schon. Für einen Bankraub werden zumeist empfindliche Strafen aufgerufen. Für die Beraubung der Kundschaft durch die Bank hingegen gibt es jetzt endlich eine gesetzliche Grundlage. Sie macht derartige Raubzüge vollends legal. Es ist quasi eine direkte Einladung an die Banken dazu, wenn es mal richtig eng für den Geldadel werden sollte. Es sieht ganz danach aus, als hätte sich harte Lobbyarbeit einmal mehr bezahlt gemacht.

Die Bundesregierung kann es immer noch am besten

Böse Zungen reden bei so einer Vorgehensweise von einer himmelschreienden Ungerechtigkeit oder gar von Enteignung. Aber die „bösen Unken“, die so etwas laut rausposaunen, sind schlechte Menschen, die einfach „kein Herz für Banken“ haben. Die korrekte Bezeichnung für so eine „Enteignungsrunde“ sollte demnach als „soziales Engagement“ betitelt werden. Ist alles ein wenig schräg, aber was in dieser Bananenrepublik ist es zur Zeit gerade nicht?

Demnach ist es eine überaus freiheitliche und demokratische Vorgehensweise, nicht zuletzt, weil der Bundestag dafür die in einer Nacht- und Nebelsitzung im Jahre 2014 (vermutlich beschlussunfähig) die passenden gesetzlichen Grundlagen für diesen Zweck geschaffen hat. Das Gesetzt dazu kann man hier nachlesen: Gesetz zur Sanierung und Abwicklung von Instituten und Finanzgruppen (Sanierungs- und Abwicklungsgesetz – SAG) … [Gesetze im Internet], ein wahrer Lesegenuss.

Ok, richtig heißt es „Sanierungs- und Abwicklungsgesetz” kurz SAG

Jetzt ist den meisten Bankkunden allerdings gar nicht bewusst, dass sie gegenüber der jeweiligen „Bank ihres Vertrauens“ im Ernstfall so mildtätig zu sein haben. Nun, da greift dann wieder die alte Lebensweisheit: „Persönliches Pech“. Es ist gut ergänzend zu wissen, wenn eines Tages das „Banken-Domino“ beginnt, dass es dann völlig egal ist wo man seine Kohle gebunkert hat(te). Sie ist im Zweifel einfach weg. Heute noch würde man angesichts dieses tollen Gesetzes vielleicht eine Diversifizierung der Kohle (Verteilung auf mehrere Banken) versuchen. Also die papierenen Vermögenswerte auf mehrere Institute zu verteilen, um im Ernstfall nicht gleich mit einem „total All-in“ dabei zu sein.

Aber hier seien bereits alle Verlierer getröstet. Für den Fall, dass es richtig im Karton rappelt, wird wohl keine Bank auf die Anwendung dieses tollen Gesetzes verzichten. Und für den Fall, dass jemand auf die Idee kommen sollte, sich über einen Rechtsstreit mit der Bank zeitlich Luft zu verschaffen … Pustekuchen. Alle Rechtsstreitigkeiten gehen ins Leere, kann man ab §179 dieses Gesetzes schon mal nachlesen. Auf Deutsch „Rechtsmittel ausgeschlossen“. Und damit die Vollzieher in den Amtsstuben nichts zu leiden haben, sind sie gemäß §181 sowieso von jeder Haftung aus ihren Handlungen befreit. Und damit keiner was petzt, gibt es auch noch die Verschwiegenheitspflicht gemäß §5 des Gesetzes. Manchmal ist das Lesen der Gesetzestextes vom Ende her sehr viel spannender.

Die schwarze Null war noch daran beteiligt

Wie sagte schon Wolfgang Schäuble (im Volksmund: die schwarze Null) so schön, „… deshalb macht man am Wochenende“ … denn dann bemerkt niemand vorzeitig den Raubzug. Wir sehen also, für den Fall einer richtig fetten und ausgewachsenen Bankenkrise sind bereits alle Weichen gestellt, dem Souverän kurz und schmerzlos das Genick zu brechen. Er wird nicht einmal mehr seine Geld-Gold-Plastikkarte verwenden können, um sein Fahrzeug für die Protestfahrt nach Berlin mit Treibstoff zu befüllen. Ausgeschaltet ist halt ausgeschaltet. Nachfolgend ein schneller Überblick über das „SAG“ vom Sender „Auf1“. Vielleicht ist es an der Zeit, sein soziales Engagement mit Blick auf die Banken noch einmal stark zu überdenken? Zustimmend kann man sich selbstverständlich auch im Nachgang beim Gesetzgeber bedanken.

Quelle: Qpress



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