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EU-Verpetzer-Portal seit März 2022 in Betrieb

EU-EU-EU: Sie möchten auch mal wieder unangenehme Nachbarn verpetzen? Oder vielleicht nur jemanden aus ihrer Verwandtschaft ein wenig auf Linie bringen? Oder gar unangenehme Kollegen in der Firma ausstechen, um sich selbst eine bessere Position zu verschaffen? Auf Dauer werden sie nahezu jeden anschwärzen können der ihnen irgendwie in die Quere kommt. Die grundlegenden Voraussetzungen dazu hat die EU jetzt mit einem modernen Verpetzer-Portal geschaffen. Denunzieren was das Zeugs hält wird jetzt „woke“.

EU-Verpetzer-Portal seit März 2022 in Betrieb

Natürlich nennt man das nicht denunzieren, dass wäre ja negativ belastet und wer wollte sich schon wie ein Ar…loch verhalten. Verpfeifen ist etwas deutscher aber in englisch hört es sich mit „Whistleblower“ erst richtig wichtig an. Da können sie zu einem zweiten „Julian Assange“ mutieren, allerdings ohne dafür über Jahre im Knast verschwinden zu müssen. Edward Snowden hat es etwas besser getroffen, darf sich aber in den USA und bei deren Freunden nicht mehr blicken lassen. Er hat halt die falsche Seite verpetzt. Jetzt soll aber richtig verpetzt werden. Sie müssen sich dafür nicht schämen, weil sie jetzt „der Gute“ sind und dazu beitragen die EU und eine für alle Menschen gedachte wunderschöne Diktatur zu schützen, die letztlich auch der letzten Pfeife noch allerhand Sicherheit bringt.

Verabschieden sie sich von sozialen Kontakten und sammeln auf eigene Faust schon mal präventiv Bonuspunkte für Vergünstigungen in der Zukunft. Trennen sie sich und andere von grenzenlosen Freiheiten, die ihnen einfach keine Sicherheit bringen. Sie können diese Bonuspunkte als neues „Sozialkreditsystem“ begreifen. Zwar läuft das alles formell anonym, aber seinen sie gewiss, sie werden schon alle ihnen zustehenden Punkte erhalten. Niemand wird vergessen. In China laufen bereits erfolgreich Versuche dazu und selbst die Grünen (speziell Robert Habeck) sind glühende Verehrer dieser neuen, totalen Ordnung.

Innenministerien geben schon mal erste Hinweise

Jetzt müssen diese Petz-Portale natürlich an den Mann, die Frau und Diverse gebracht werden, damit jeder anständiger Bürger seine Pflicht tun kann. Dieses Pflichtbewusstsein scheint in Österreich ausgeprägter als in Deutschland zu sein. So informiert beispielsweise das offizielle Österreich seine potentiellen Denunzianten im Internet über diesen Link: Whistleblower-Plattform der Europäischen Kommission … [Innenministerium Österreich]. Wir zitieren dazu den völlig unverdächtigen Text von der Seite des Innenministerium:

Seit 4. März 2022 können Verstöße gegen EU-Sanktionen über eine Whistleblower-Plattform direkt an die Europäische Kommission gemeldet werden.

Es gibt zwei Möglichkeiten für die Meldung von Sanktionsverstößen. Entweder unter Angabe des Namens und der Kontaktdaten direkt via E-Mail oder anonym über ein speziell eingerichtetes Whistleblower-Tool.

Die Meldungen können sich beispielsweise auf Sachverhalte zu Sanktionsverstößen, deren Umstände und die beteiligten Personen, Unternehmen und Drittstaaten beziehen und können öffentlich nicht bekannte Tatsachen über vergangene, laufende oder geplante Sanktionsverstöße sowie Versuche zur Umgehung von EU-Sanktionen umfassen.

Weitere Informationen zum Whistleblower-Tool können direkt auf der Website der Europäischen Kommission unter dem nachstehenden Link abgerufen werden.

Demnach werden sicher weitere Staaten, zur zielgerichteten und positiven Pflege eines modernisierten Denunziantenstadel folgen. Das ist eine gute Übung, bei der man sich sozialverträglich an einem entfernten und wenig greifbaren Feind abarbeiten kann, bevor wir uns in Zukunft um die heimischen „Nestbeschmutzer“, „Volksschädlinge“ und „Wehrkraftzersetzer“ kümmern. Ist noch wer geschichtlich soweit vorbelastet, dass er hier ohne Umschweife gewisse Parallelen erkennen kann? Also dann, auf ins Gefecht.

Wir fangen einfach mal klein an …

Um die Akzeptanz für das frische Verpetzerportal signifikant zu erhöhen, beginnen wir also mit den Feinden der EU. Wenn wir als EU beschließen uns in die Steinzeit zurückentwickeln zu wollen, beispielsweise mittels harter „Russland-Sanktionen“, dann ist das ein überaus nobles Ziel. Per Definition geht es darum Russland niederzuringen, weil es böse ist und eigene Interessen verfolgt. Mit etwas Glück kann Russland durch die verhängten Sanktionen sogar einen Schaden davontragen, was unseren besten Freunden in den USA hilft ihre wirtschaftliche und weltpolitische Konkurrenz loszuwerden. Für das Wohl des Geldadels dieses Planeten ist die unipolare Ordnung, verkörpert durch die USA, die sicherste und beste.

Nun gibt es immer wieder „Abweichler“, die mit diesem indirekten Szuizidkurs der EU nicht einverstanden sind. Ihre Bedenken dazu müssen und sollen nicht gehört werden. Exakt diese „Abweichler“ sind die fiesen Kreaturen, die ein großes Gefahrenpotential für den edlen Plan darstellen. Diese Leute oder Firmen könnten die EU-Sanktionen unterlaufen und somit das anvisierte Ziel ernstlich gefährden. Das darf nicht sein. Und um zunächst diese „Volksschädlinge“ zu erwischen, ist das Verpetzen eine unerlässliche, ehrenhafte, wenn nicht gar eine heldenhafte Tat. Dabei kommt es auf jede einzelne Pfeife in der EU an. Wir zitieren dazu die Startseite des derzeit leider nur in englischer Mundart verfügbaren Verpetzer-Portals.

Willkommen beim EU Sanctions Whistleblower Tool

EU-Sanktionen unterstützen die Ziele der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU, wie Konfliktlösung, Terrorismusbekämpfung, Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Förderung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten. EU-Sanktionen schaffen rechtliche Verpflichtungen für alle EU-Bürger, Wirtschaftsbeteiligten und alle in der EU tätigen Unternehmen.

Während die EU-Sanktionen vom Rat der EU angenommen werden, sind die Mitgliedstaaten für ihre Durchsetzung verantwortlich, unter anderem durch die Verhängung von Sanktionen im Falle von Verstößen. Die Europäische Kommission überwacht die Umsetzung und Durchsetzung der EU-Sanktionen in den Mitgliedstaaten.

Eine ordnungsgemäße Umsetzung ist für die Wirksamkeit der EU-Sanktionen unerlässlich. Der Austausch von Informationen aus erster Hand kann ein wirksames Instrument sein, um Fälle von Sanktionsverstößen, einschließlich Umgehung und Umgehung, aufzudecken. Indem Sie uns freiwillig Informationen über Verstöße gegen EU-Sanktionen übermitteln, von denen Sie möglicherweise Kenntnis haben, können Sie uns helfen, solche Praktiken zu untersuchen und die Einhaltung von Sanktionen in der EU sicherzustellen.

Das „EU Sanctions Whistleblower Tool“ schützt Ihre Identität und ermöglicht es Ihnen, uns anonym zu kontaktieren und Verstöße gegen EU-Sanktionen zu melden.

Haben sie die Ansage korrekt verstanden?

Haben sie die Ansage korrekt verstanden?

Sie müssen sich gar nicht so sehr auf etwaige Sanktionen konzentrieren. Woher sollen sie auch die bibeldicken Sanktionslisten und -maßnahmen en detail kennen? Nein, es kommt hier mehr auf den guten Willen an und sich selbst für die „schöne neue Welt“ zu empfehlen. Wann immer ihnen im Zusammenhang mit den Russland-Sanktionen, Personen, Unternehmen oder was auch immer, suspekt vorkommen, greifen sie zur Pfeife. Alles nach dem Motto: „besser einmal verpfiffen, als gar nicht gepfiffen“. Falschpfeiferei ist ja nicht ehrenrührig, zumindest dann nicht, wenn es im guten oder auch im irrigen Glauben passiert … dabei anonym zu bleiben.

Um nun die Sanktionsmoral zu stärken und gleichwohl den Bedarf an Verpetzern zu konsolidieren, hat sich der Bundestag bemüht die neuen Moralvorstellungen gesetzlich neu zu fassen. Wir kennen bereits ein „Durchsetzungsgesetz“, jenes für das Netz, um allen was aufs Maul zu geben, die nicht regierungskonforme Botschaften streuen möchten. Jetzt gibt es das auch für die Sanktionen: Bundestag nimmt das Sanktionsdurchsetzungs­gesetz an … [Bundestag]. Spätestens hier können alle gewerblichen und Hobby-Verpetzer beglückt aufjaulen.

Aber nur keine Sorge. Im Feindesland ist man gut vorbereitet: Neuer Gesetzesentwurf in Russland – Strafbarkeit der Befolgung von Sanktionen … [Noerr]. Dort ist es ggf. eine Straftat wenn man den gegen Russland verhängten Sanktionen Folge leistet. Damit sind wir bald wieder soweit, dass sich die Menschen auf unterster Ebene gegenseitig die Köpfe für einen besseren Zweck einschlagen dürfen. Dabei ist ja nur wichtig, dass alles rechtens, also legal ist und dafür sorgt schon jede Konfliktpartei für sich. Die Herde muss nur laut blöken und brav folgen.

Das Portal ist ausbaufähig

An dieser Stelle darf man seinen Gedanken völlig freien Lauf lassen. Es sollte aber reichen, sich dazu das Dritte Reich vorzustellen. Heute allerdings angereichert um sehr viel filigranere und fortschrittlichere Methoden. Ob das am Ende auch in eine „fortschrittlichere Gesellschaft“ mündet, steht indes noch in den Sternen. Schließlich sind Zensur, Nötigung, Unfreiheit und Repression nicht unbedingt die Werte die sich der kleine Kacker von der Straße erträumt. Aber im „guten Glauben“ kann er jetzt solange zur Pfeife greifen, bis er selbst abgeholt wird.

Das Potential dieser EU-weiten digitalen „Verpfeifeinrichtung“ ist enorm. Auf lange sich kann man da auch „Spritzunwillige“ melden. Oder einfach nur Menschen die krank aussehen und sich nicht in Selbstisolation begeben wollen. Im fortgeschrittenen Stadium auch Personen, mit nicht staatskonformen Ansichten. Immerhin stellen sie ein „geistiges Infektionsrisiko“ für die gesamte Herde dar. Kaum vorzustellen, wenn sich eine breite Masse Mensch mit einem „Freiheitsvirus“ infizieren sollte, gegen das weder Gummiknüppel noch Tränengas etwas ausrichten könnten. Unvorstellbar!

Getreu dem Motto: „Wehrt den Anfängen“, ist das Potential dieser Einrichtung selbst unter diesen Aspekten gar nicht hoch genug zu bewerten. Für Berufsdenunzianten mag recht schnell ein Bonus-System entwickelt werden, welches ihnen einen raschen sozialen Aufstieg in der „schönen neuen Welt“ ermöglicht. Das möchte zukünftig auch Hobbydenunzianten motivieren sich intensiver und professioneller ums Verpfeifen zu bemühen, wenn sie bemerken, dass man sehr gut über die Leichen von Systemfeinden nach oben gelangen kann.



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Kommentare

  1. Wenn ich schon petzen soll, dann brauch ich die persönliche Telefonnummer von Muschi van dir Laien, damit ich ihr alles vertraulich in den Gehörgang whispern kann.

    Es gibt ja doch so etwas wie Datenschmutz, pardon, Datenschutz in Brüssel, oder nicht ?

    Schließlich will ich mir keine SOCIAL CREDITS entgehen lassen, als Mustervorbildpetzexperte.

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