Etikettenschwindel „selbstbestimmtes Sterben“

Der Staat soll nicht übergriffig sein und auf unheilbar Kranke einen Zwang zum Leben ausüben. So etwas liest man von wutschnaubenden „Journalisten“, die mit Zwangsimpfungen, sinnlosen Masken- und Testverordnungen kein Problem haben. „Selbstbestimmtes Sterben“ heisst es bei den Befürwortern, doch das ist reiner Etikettenschwindel. Es geht viel mehr um Tötung auf Verlangen, ärztliche „Suizidhilfe“, um aktives Eingreifen durch Dritte. Solange der Patient das ausdrücklich wünscht, wäre es doch in Ordnung, denken viele. Wenn aber ein behandelnder Arzt aus Gewissensgründen genau das ablehnt? Soll er dann künftig dazu gezwungen werden können, ähnlich wie manch katholisches Krankenhaus im Fall von Abtreibung?

Ich verstehe unter „selbstbestimmten Sterben“ ein ausschließlich alleinverantwortliches Handeln, einen Akt, in den man keine Dritte mit hereinzieht. Dafür braucht es keine Gesetzesänderung und Erleichterungen für Medizin- und Pharmalobby, noch mehr Geld mit dem Tod zu verdienen. Wer das möchte, kann Vorsorge treffen, rein privat, vielleicht auch in Absprache mit der Familie und entsprechend handeln, wenn die Zeit gekommen ist.

Wenn man bereits auf intensive Pflege angewiesen ist, das Bewusstsein verloren hat oder an Demenz leidet, ist es zu spät dafür. Jetzt müssen andere entscheiden und können eine Patientenverfügung heranziehen, aber ob sie auch gemäß dem Willen des Patienten handeln können, obliegt ihrem Gewissen, hoffentlich.

Ich habe es mehr als einmal erlebt, dass selbst schwer kranke Neunzigjährige von jungen Ärzten reanimiert wurden, weil kein Angehöriger zugegen war, der hätte gefragt werden können. Hier ging es nicht um aktive Sterbehilfe, sondern darum, einen sterbenden Menschen in Würde gehen zu lassen. Andere Patienten in ähnlicher Lage klammern am Leben und wollen nicht sterben. Müssen sie bald fürchten, von Angehörigen oder überlastetem Pflegepersonal zum freiwilligen Ableben gedrängt zu werden? Ein neuer Tabubruch wird hier keine Sicherheit schaffen, ganz im Gegenteil. Wer selbstbestimmt aus dem Leben scheiden will, wird Mittel und Wege finden, braucht dazu keine Erlaubnis, kein Gutachten, das die ganze Angelegenheit ad absurdum führt und zum Etikettenschwindel macht.

Es ist bei uns noch nicht so lange her und in vielen Teilen der Welt immer noch so, dass man zuhause auf die Welt kam und auch meist auch dort von ihr Abschied nahm. Eine Rückkehr zu dieser Natürlichkeit täte Not, statt der unseligen Debatte um “Sterbehilfe”.



Teilen Sie diesen Beitrag

Wende 2024 jetzt bei Telegram beitreten und mitreden:

3 Kommentare

  1. Ist jetzt nicht ganz Einfach, aber bitte sind Sie mir nicht Böse, doch bei einigen Individuen unserer herrschenden Oberklasse würde ich schon ganz gerne Sterbehilfe leisten, auch durch eine Unterlassung. Ist jetzt nichts Persönliches !

    6
    2
  2. Für viele Ältere ist die Möglichkeit wichtig, im Fall des Falles unkompliziert und angenehm aus dem Leben scheiden zu können und dafür von niemandes Urteil abhängig zu sein. Erst diese Möglichkeit macht uns souverän.

    4
    1
  3. Genau !
    Alle, die nicht drastisch bewegungseingeschränkt, gelähmt oder komatös sind, können selber ihrem Leben ein Ende setzen, ohne Dritte da reinzuziehen.
    Es braucht dazu weder Rasierklingen noch Gift und keine “Sterbehilfe”. Luft in die Vene spritzen ist unblutig und geht schnell.

    Für einen befürchteten hilflosen Zustand ist ein Patiententestament notwendig und jemand Zuverlässiges, der damit Ärzte an “lebensverlängernden Massnahmen” am Todkranken hindert.

    Die Erlaubnis für “Sterbehilfe” ist abzulehnen, nicht nur wegen des 6. Gebots und entsprechenden Tötungs-Verboten in allen Rechtsstaaten, sondern auch wegen der erheblichen Missbrauchsgefahr.

    3
    2

Kommentare sind geschlossen.