Warum nur schmeisst Bezos Geld und Leute raus?

Country Ikone Dolly Parton hat für sich keine Almosen nötig. Viele ihrer Songs hat sie selbst geschrieben und zu Welthits gemacht, ihr berühmtestes Lied ist sicherlich “I will always love you”, das in der Coverversion von Whitney Houston zum Millionenseller wurde. Jeff Bezos hat angekündigt, ihrer Stiftung 100 Millionen Dollar zukommen zu lassen, weil er ihr soziales Engagement so schätzt. Überhaupt will Bezos jetzt große Teile seines Vermögens guten Zwecken zuführen. Er selbst hat ja genug und kann sich beinahe jeden Traum erfüllen, zum Beispiel einen “Weltraumflug” mit “Captain Kirk”, aber leider keine Mondlandung.

Doch nicht nur sein hart verdientes Geld will er verschenken, auch Arbeitskräfte von ihrer Arbeit befreien. Wie das Wallstreet Journal gestern berichtete, fallen bei Amazon gleich zehntausende Jobs weg. Im Konzern wollte niemand zu den “Gerüchten” Stellung nehmen. Den ohnehin recht dürftig bezahlten Arbeitskräften droht also ein trübes Weihnachten.

Warum spendet “Mr Philanthropy” die Kohle nicht einfach direkt an seine zukünftigen Arbeitslosen? Wäre doch viel einfacher. Bei zehntausend Jobs wären das zehntausend Dollar pro Entlassung. Damit kann man in den USA ein Weilchen auskommen, bevor man zur Wohlfahrt oder eine Niere spenden muss. Aber dazu wird Herr Bezos nichts sagen und als Ursache für die Entlassungswelle muss, wie bei Facebook und Twitter, die “Wirtschaftskrise” herhalten.

In Wahrheit geht es um Automation. Facebook und Twitter haben dank neu verfügbarer Computersysteme, die machine learning und “KI” auf ein höheres Level bringen, schlicht und ergreifend immer weniger Verwendung für Humanressourcen. Und Amazon hat erst kürzlich den ersten einsatzbereiten vollautonomen Lagerroboter vorgestellt. Welch ein Zufall!

Ein Video zeigt den äußerlich an einen Saugroboter erinnernden “Proteus”. Schlechte Arbeitsbedingungen könnten bei Amazon also bald Themen von gestern sein. Die Dinger machen weder Raucherpausen noch Urlaub, sie gründen keine Gewerkschaft und werden auch nicht krank. Was will man mehr?

Es kommt natürlich nicht gut, wenn Bezos erst Leute auf die Straße setzt und durch Maschinen ersetzt. Da ist es gut, wenn man Superpromis, wie Dolly Parton auf seiner Seite hat, die das Liedchen vom lieben Uncle Jeff trällern.

Aber vielleicht kommt ja alles doch noch ganz anders…



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Ein Kommentar

  1. Roboter werden nicht krank, die gehen aber vielleicht kaputt. Und wenn dann gerade eine lieferbereite Lieferkette zusammenbricht, wegen eines “philantropischen” Wohlstandsstreiks zur Klimaverbesserung…….dann GUTE NACHT.

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