Casinos. Sie sind weit mehr als nur glitzernde Fassaden und klingelnde Spielautomaten. Tatsächlich spielen sie eine größere Rolle, als man auf den ersten Blick vielleicht denkt – vor allem, wenn es um die Wirtschaft geht. Aber wie genau prägen sie eigentlich die deutsche Wirtschaft?
Erstmal: Geld. Im Jahr 2022 allein betrug der Bruttospielertrag im gesamten Glücksspielmarkt 13,4 Milliarden Euro. Wenn man in Deutschland ein Casino betritt – ob nun physisch oder virtuell im Live Casino – fließen erhebliche Summen in die Staatskasse. Steuereinnahmen aus dem Glücksspielgeschäft tragen zu allem bei, von Straßenbau bis hin zu Bildung. Es ist erstaunlich, wie sehr dieser Sektor, den viele vielleicht als Nischenbranche abtun würden, zur Wirtschaft beiträgt. Denk mal drüber nach: Ein Casino bringt nicht nur Geld durch Einsätze, sondern belebt auch die umliegenden Geschäfte. Touristen kommen, bleiben in Hotels, essen in Restaurants, besuchen lokale Attraktionen. Es ist, als würde das Casino einen wirtschaftlichen Dominoeffekt auslösen.
Aber dann sind da noch die Arbeitsplätze. In Casinos selbst, klar. Aber auch drumherum. Vom Kellner bis zum Sicherheitsdienst – und das sind nur die offensichtlichen Jobs. Es entstehen indirekt noch viel mehr Arbeitsplätze, weil Dienstleistungen, die mit dem Glücksspiel verknüpft sind, immer stärker nachgefragt werden. In manchen Regionen, wo die Wirtschaft etwas stagniert, hat ein Casino das Potenzial, das Blatt komplett zu wenden. Jobs, Wachstum, mehr Steuereinnahmen. Ein „Win” für die Wirtschaft, nicht wahr?
Natürlich gibt es auch noch die Schattenseiten. Spielsucht. Ein Problem, das immer mehr ins Rampenlicht rückt, insbesondere mit der Zunahme von Online-Casinos. Die sozialen Kosten sind enorm. Einige Studien sprechen von 152 Millionen Euro, die jährlich direkt aufgebracht werden müssen, um die Folgen zu bewältigen. Hinzu kommen zusätzliche 174 Millionen Euro indirekte Kosten. Manche Spieler verlieren nicht nur ihr Geld, sondern auch ihre Stabilität, was schließlich in die Verantwortung des Staates fällt. Ist das also der Preis des Wachstums? Es gibt keine einfache Antwort.
Die Glücksspielgesetzebung in Deutschland ist daher streng, und das aus gutem Grund. Sie versucht, diesen schmalen Grat zu meistern: einerseits das wirtschaftliche Potenzial voll auszuschöpfen, andererseits die Risiken zu minimieren. Aber wie erfolgreich ist das wirklich? Kann man beide Seiten des Glücksspiels in Balance halten?
Was bleibt, ist ein komplexes Bild. Casinos fördern das Wirtschaftswachstum, schaffen Arbeitsplätze, kurbeln den Tourismus an. Und doch – es gibt immer eine Kehrseite. Die Herausforderung besteht darin, den Gewinn für die Wirtschaft zu maximieren, ohne die sozialen Kosten zu übersehen.