Die deutsche Pkw-Produktion im März

 Im März wurde die Pkw-Produktion des Vorjahresmonats übertroffen, aber was war das für ein Vorjahresmärz! Ab Mitte März 2020 kam die Herstellung schrittweise zum Stillstand.

Gegenüber März 2019, mehr noch gegen März 2018 ist die Produktion übelst eingebrochen.

Aus den Meldungen des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA) für Pkw:

März 2021: Produktion 373.900 Fahrzeuge

Das waren plus 29 % gegenüber März 2020 und minus 18 % gegenüber März 2019.

Februar 2021: Produktion 323.600 Fahrzeuge

Das waren minus 17 % gegenüber Februar 2020 und minus 26 % gegenüber Februar 2019.

Januar 2021: Produktion 262.800 Fahrzeuge

Das waren minus 23 % gegenüber Januar 2020 und minus 30 % gegenüber Januar 2019.

Dezember 2020: Produktion 280.800 Fahrzeuge

Das waren plus 1 % gegenüber Dezember 2019 und minus 6 % gegenüber Dezember 2018.

November 2020: Produktion 449.900 Fahrzeuge

Das waren plus 7 % gegenüber November 2019 und minus 2 % gegenüber November 2018.

Oktober 2020: Produktion 382.300 Fahrzeuge

Das waren minus 2 % gegenüber Oktober 2019 und minus 14 % gegenüber Oktober 2018.

September 2020: Produktion 369.300 Fahrzeuge

Das waren minus 11 % gegenüber September 2019 und minus 8 % gegenüber September 2018.

August 2020: Produktion 203.100 Fahrzeuge

Das waren minus 35 % gegenüber August 2019 und minus 34,5 % gegenüber August 2018.

Juli 2020: Produktion 334.000 Fahrzeuge

Das waren minus 6 % gegenüber Juli 2019 und minus 12 % gegenüber Juli 2018.

Juni 2020: Produktion 300.800 Fahrzeuge

Das waren minus 20 % gegenüber Juni 2019 und minus 39,4 % gegenüber Juni 2018.

Mai 2020: Produktion 151.500 Fahrzeuge

Das waren minus 66 % gegenüber Mai 2019 und minus 65 % gegenüber Mai 2018.

April 2020: Produktion 10.900 Fahrzeuge

Das waren minus 97 % gegenüber April 2019 und minus 98 % gegenüber April 2018.

März 2020: Produktion 287.900 Fahrzeuge

Das waren minus 36,5 % gegenüber März 2019 und minus 39,7 % gegenüber März 2018.

Februar 2020. Produktion: 388.900 Fahrzeuge

Das waren minus 11,6 % gegenüber Februar 2019 und minus 24,3 % gegenüber Februar 2018.

Januar 2020 PKW-Produktion: 341.60o Fahrzeuge

Das waren minus 8,4 % gegenüber Januar 2019 und minus 24,7 % gegenüber Januar 2018

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Insgesamt wurden im ersten Quartal 2021 656.500 Pkw neu zugelassen. Damit wurde der Vorjahreswert um 6 Prozent unterschritten.

Erstmals veröffentlicht der VDA die Zahl der rein batterieelektrischen Pkw (BEV) mit 30.100 Pkw angegeben, bei 292.500 Neuzulassungen ist das ein Anteil von gut 10 %. Darin enthalten allerdings ausländische Marken. Über den deutschen Anteil weiß man nichts genaues. Die Neuzulassungen von Plug-In-Hybriden (PHEV) wurde mit 35.580 Pkw angegeben = 12 %. Fast 90 % der zugelassenen Pkw waren also weiterhin Verbrenner, davon jeder achte mit E-Alibi.

Angesichts der Produktions- und Zulassungszahlen kann man vom Beginn einer fundamentalen Entfremdung zwischen Herstellern und Käufern ausgehen.

In einer weiteren Verlautbarung nahm die VDA-Chefin Müller zu den Entwicklungen in Brüssel Stellung:

„Die heute vorgelegten Pläne für die neue Euro 7 Norm für Pkw zeigen, dass die EU-Kommission die Grenzen des technisch machbaren akzeptiert und sich von unerreichbaren Zielen verabschiedet hat. Das ist ein gutes Zeichen für die Bürger in Europa und auch für den Umweltschutz“, erklärt VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

Die zuvor der EU-Kommission vorgelegten Pläne waren technisch nicht umsetzbar. Dies wurde explizit in dem heutigen AGVES Meeting bestätigt. Das Anfahren am Berg mit Anhänger ist mit den gleichen niedrigen Abgaswerten, wie für normales Fahren auf der Landstraße nicht machbar. Die geplante Umstellung des Messsystems auf ausnahmslos alle Zeitpunkte in der Nutzung hätte ein faktisches Verbot des Verbrennungsmotors bedeutet. Damit hätte der EU-Vorschlag verhindert, dass die neueste und sauberste Auto-Generation auf den Markt kommen kann und stattdessen dafür gesorgt, dass alte Autos länger gefahren werden. „Der bisherige EU-Vorschlag hätte uns beim Klimaschutz um Jahre zurückgeworfen“, sagte Müller.

Müller bewertet den neuen Entwurf als technisch anspruchsvollen Weg: „Die neuen Vorschläge zur Reduzierung der Schadstoffemissionen sind nach erster Einschätzung um den Faktor 5-10 schärfer als bei Euro 6. Die Vorschläge bewegen sich weiterhin an der Grenze dessen, was technologisch erreichbar ist. Wir müssen weiterhin sehr achtsam sein, dass der Verbrennungsmotor nicht durch Euro 7 verunmöglicht wird. Andererseits hat die EU-Kommission heute bestätigt, dass dies nicht ihr Ziel sei. Wir werden die EU-Kommission bei der Ausgestaltung der Vorschläge an diese Zusage erinnern.“

Tobias Kaiser und Philipp Vetter relativieren das in der WELT etwas: Mit dem Jubel nach der Sitzung wolle man vom Lobbyverband offenbar auch Fakten schaffen. Statt von einer Studie eines Gremiums, in dem vor allem auch Industrievertreter sitzen, spricht Müller von „Vorschlägen der EU-Kommission“, die sich allerdings noch gar nicht festgelegt hat – das weiß auch die VDA-Präsidentin: „Wir müssen weiterhin sehr achtsam sein, dass der Verbrennungsmotor nicht durch Euro 7 verunmöglicht wird“.

Schöne Grüße an den Inlandsgeheimdienst. „Das Elektroauto ist ein Fahrzeug für Reiche; die Armen müssen mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.“ (Heiko Barske, Leiter der VW-Konzernforschung, Autozeitung 20/1991)

Quelle: Prabelsblog

 



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