Im Krieg macht man keine großen Gewinne

Es ist ein altes Problem der Rüstungsindustrie: Verdienen kann man nur vor dem Krieg, im Krieg ist das Geld knapp und es wird hart verhandelt. Da nutzt der gewachsene Bedarf auch nichts.

Foto: huettenhoelscher / 123RF Standard-Bild

Vor diesem Dilemma steht jetzt die Gesundheitsindustrie. Die Medien hatten vermutet, daß die Kurse der Pharmaaktien durch die Decke gehen, aber das Bild ist sehr gemischt.

Vor einigen Tagen hat Moderna einen Kóronaimpfstoff zur Genehmigung angemeldet. Tatsächlich ist das gestern auch die Spitzenaktie gewesen. Aber just am selben Tag hat AstraZeneca ein viel billigeres Konkurrenzprodukt angekündigt. Der Kurs von Moderna wird vermutlich darunter leiden. Es gibt viel Wettbewerb, mehr als zehn Spritzen sind schon in der Erprobung. Auch Biontech und Pfizer sind bereits am Start und russische Probepackungen wurden nach Ungarn zur Prüfung geliefert.

Was zu erwarten war: Bundespräsi Steinmeier hat gefordert, künftige Corona-Impfstoffe mit ärmeren Ländern zu teilen. Die Branche wird begeistert sein.

Hier die Kursentwicklung einiger Pharma- und Gesundheitsaktien in Jahresfrist (in %) im Vergleich mit Dax, Dow Jones und Sachwerten:

Fresenius -11,1
Fresenius Medical 5,7
Merck 21,7
Gilead -16,8
Pfizer -12,0
AstraZeneca 6,2
GlaxoSmithKline -22,6
Vertex -9,7
BB Biotech 0,0
Procter Gamble 6,9
Biotest 20,2
Sanofi -0,6
Bayer -31,1
Gedeon Richter 6,7
Biogen -24,8
Abbott 21,8
Novartis 44,3
Moderna 353,7
Mylan -17,5
Amgen -12,3
MorphoSys -16,0
Johnson Johnson -2,8
Beiersdorf -7,8
Dax -0,9
Dow Jones 5,1
Gold 28,5
Bitcoin 139,7
Silber 45,4
Weizen 16,1
Mageres Schwein 4,9

Selbst Weizen hat sich besser entwickelt, als einige Impfstoffaspiranten. Jede zweite Gesundheits- und Pharmaaktie ging in den Keller. Die Entwicklung von Medikamenten war geschäftlich immer schon ein Lotteriespiel. Mal klapp es mit der Zulassung, mal nicht. Ein teurer Spaß ist es jedoch so und so.

Interessant war die Beobachtung der Drägerwerkaktie. Das ist die Firma, die die Beatmungsgeräte herstellt. Die Aktie kostete am Jahresanfang 56 €, bildete Mitte März eine sog. Kerze mit über 100 € und ist langsam, aber sicher auf 68 € zurückgefallen. Seit dem 20. Oktober gibt es eine negative Analystenhaltung. Klar, in einem Jahr wird der Markt gesättigt sein.

Grüße an den V-Schutz: Ihr könnt euch vor Verbotsverfahren und Beobachtungen ja kaum noch retten. Viel zu tun, viel zu tun.


Quelle und Erstveröffentlichung: Prabelsblog



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