Big-Tech und die digitale Machtergreifung

Waschen & Schminken: Das ist beispiellos, allein schon deshalb, weil erst die digitale Gesellschaft diese Konstellation der Machtergreifung ermöglicht. Egal welche “guten Gründe” welche Seite jeweils für ihr Handeln ins Feld führt, die US-Verfassung wurde just dieser Tage live und unter aller Augen geschrottet.

Das kann niemand sehen, der sich auf die “vermeintlich korrekten Informationen” der Putschisten bezieht und des Kaisers neue Kleider anstandslos zu sehen glaubt. Besagte Informationen sind gut sortiert und exakt für die Erreichung des Ziels aufbereitet. Abweichende Tatsachen und Meinungen werden nicht mehr geduldet und nach artverwandten Mustern marginalisiert. Herrscher ist heute, wer die Information kontrolliert.

Waren die USA über Jahrhunderte stolz darauf, das Land der freien Rede zu sein, führt selbige allenthalben noch in ein paar Nischen ihr kümmerliches Rest-Dasein, bis zur ihrer endgültigen Vernichtung. Reichweite bekommt sie nicht mehr, außer sie entspricht den Vorgaben. Die Entmachtung des noch amtierenden Präsidenten Donald Trump durch Big-Tech ist der schlagende Beweis für die endgültige Machtübernahme dieser Kaste. Facebook, Twitter, Google und auch Amazon befinden darüber was noch oder was nicht mehr verbreitet werden darf. Dazu legen sie fest, welche Information welche Reichweite bekommen dürfen.

Das Recht der Prozessoren

Big-Tech und die digitale MachtergreifungDiese Giganten haben gerade die Demokratie neu definiert. Sie verformen die Masse der Smartphone-Nutzer in eine folgsame Herde freudiger KonsumEnten. Diese wiederum dürfen sich unter der Vielzahl der angebotenen Meinungen eine für sie halbwegs passende aussuchen und weiterkommunzieren, teilen und liken. Nur “unzulässige Meinungen” bleiben von der Verbreitung selbstverständlich ausgenommen. Die Berechtigung für einen zu gewährenden Marktzugang der Meinungen regelt sich künftig nach den Geschäftsbedingungen und Community-Wohlverhaltensregeln dieser Konzerne.

Erinnert uns das vielleicht ein wenig an China? Sei es drum, für den Erhalt globaler Macht muss man schon mal ein paar Kompromisse machen. Anders als Trump, darf China noch überall seine Konzentrationslager für die Uiguren und deren Nutzen für das Volk weltweit verbreiten. Manchmal löschen sie aber doch noch, wenn sie sich bei der Akzeptanz verschätzt haben. Und wie immer, sobald einzelnen Nutzern die Hutschnur platzt: der Rechtsweg ist und bleibt ausgeschlossen oder im Zweifel unbezahlbar.

Mit etwas Glück sehen wir demnächst noch die Reform einer Justiz, die sich ohnehin als ineffektiv erwies. Die Rechenkapazitäten von Big-Tech sind ausreichend, um Rechtsprechungsautomaten ins Angebot aufzunehmen. Das ist erheblich verlässlicher und besonders effektiv, wenn man weiß wer diese Maschinen programmiert hat. Und ja, die Software dafür ist und bleibt ein “Betrübsgeheimnis”. Null und Eins kann schließlich jeder Depp auseinanderhalten. Ein (Alb)Traum, nicht wahr, das gesamte Justizwesen lässt sich tatsächlich noch viel “billiger” gestalten als es ohnehin schon ist.

Nach alten Maßstäben ein Fall für das Kartellamt

Es gibt weitere Hinweise die den zuvor beschriebenen Trend untermauern. Normalerweise wäre es ein Fall für die Kartellbehörde, aber die sind irgendwie gerade mit wichtigeren Dingen befasst. Wenn also die Menschen in Millionenscharen bei Twitter fliehen, dann liegt es selbstverständlich nicht an Twitter und der dortigen Zensur. Die Menschen sind einfach zu blöd ihre Bevormundung vernünftig zu akzeptieren. Big-Tech weiß sich untereinander schon zu helfen.

Kann man hier nachlesen: Parler executive speaks out following Google app store ban, threats from Apple[FOX News auf YouTube]. Sobald die Kundschaft bei Parler landet, dann beklagt man einfach, dass die zu wenig zensieren und damit undemokratisch sind … und schon macht sich der nächste Tech-Gigant, hier Amazon, daran denen die Bude dichtzumachen. So funktioniert “Teamwork”, um sich lästige Wettbewerber vom Hals zu halten, die sich noch erdreisten mit Redefreiheit zu werben. Und alle Welt kann sich vor Begeisterung kaum halten.

Die neue Praxis der weltweiten Redefreiheit

Big-Tech und die digitale MachtergreifungDamit der kleine Wettbewerber nicht von der Zensur der großen partizipiert, selbst wenn sich einen neuen Hoster sucht und findet, schließt man ihn kurzerhand aus der “smarten Welt” aus. Siehe Google-Playstore, kann man hier nachlesen: https://www.thegatewaypundit.com/2021/01/breaking-google-removes-parler-app-store-amid-reports-trump-joining-platform/[TheGatewayPundit], als auch der Apple AppStore nahmen postwendend die Parler-App aus dem Sortiment und ließen Parler so geschickt von den kleinen “Schwätzer-Bildschirmen” verschwinden. Das ist die neue gelebte Redefreiheit. Und wer sich hernach bei Twitter zu laut beklagt, der bekommt womöglich, wie der US-Präsident auch, sein Konto gleich ganz abgeräumt.

Wer sich fein brav an das “Redeverbot” zu bestimmten Themen hält, der darf sich weiter von den Tech-Giganten bespaßen und mit Werbung zumüllen[Kritisches Netzwerk – Wie der Mensch zur Ressource wird] lassen, das war es dann aber auch schon. Die originäre Redefreiheit, die die US-Verfassung ursprünglich mal im Schilde führte, eignet sich einfach nicht für das neue Imperium. Sie ist mit den AGBs und Wohlerverhaltensregeln der Konzerne nicht weiter vereinbar. Jeder darf sich natürlich vor seine eigen Haustür stellen und seine Meinung sagen, noch. Das bleibt jedem unbenommen. Sich aber umfangreich dieser digitalen Technik zu bedienen, um größere Kreise erreichen zu können, ist nur noch bedingt erlaubt.

Damit ist Big-Tech seit ein paar Tagen, nach dem an Donald Trump statuierten Exempel, sehr viel mächtiger als der amtierender US-Präsident. Noch jubeln die Schein-Demokraten darüber, bis sie eines Tages selbst an der Reihe sind, sollten sie sich getrauen Big-Tech-inkompatible Informationen verbreiten zu wollen.


Quelle und Erstveröffentlichung: Qpress



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