Nach Guidos Rohrkrepierer nun Krieg? Weapons of Mass Destruction by Maduro?

Voice of America [Public domain]

Juan Guaido, Hauptmann von Köpenick von Trumps und Heiko Maas´ Gnaden, hat den ersten Versuch einer intern-militärischen Machtübernahme in Venezuela versemmelt. Und das so jämmerlich, daß man sich fragt, wer ihm und seinen Helfershelfern da so alles falsche Informationen über die Beteiligung vermeintlich abtrünniger Maduro-Generäle zugespielt hat.

Die Freisetzung der oppositionellen Galionsfigur Leopoldo López aus dem Hausarrest war ein solches Leimruten-Signal: sie wurde offenbar von Beamten des Geheimdienstes Sebin vorgenommen, der vor Monaten schon Billy Six aus dem Land geschleust hatte. Oppositionsabgeordnete irrten ebenfalls, als sie gestern verkündeten, daß Guaidó vom bekannten Generalmajor José Adelino Ornella Ferreira unterstützt werde. Der Major erklärte auf Twitter postwendend, dass er loyal zu Maduro und dem Erbe des Linkspopulisten Hugo Chávez stehe. Guaido blieb zu Ausklang des Tages auf einer verschwindend kleinen Anzahl Soldaten sitzen, die sich mit Lopez in die Chilenische Botschaft flüchteten.

Letzte Hoffnung ist die “Erhebung der Strasse”, nach Vorbild des Euro-Maidan, ein Coup der heute, entlang der 1.Mai-Feierlichkeiten, noch gelingen könnte. Sicher ist das aber keineswegs. “Das Handelsblatt” weint bereits in einer aktuellen Tagesheadline “Demonstrationen der Opposition in Venezuela drohen zu verebben.”

Die Frage ist: Was machen die USA, die der operettenhaften Inthronisierung Guaidos ihren Applaus spendeten und sich international nachhaltig um die Anerkennung des kruden Akts bekümmerten? Immerhin ist Venezuela das an Erdölreserven reichste Land der Welt. Unter der Erde ruhen Schätze, die umfangreicher sind, als das, was Saudi-Arabien zu bieten hat. “Öl ist zu wertvoll, um es den Arabern zu überlassen” ist ein Bonmot, welches Amerikas Grauer DauerEminenz Henry Kissinger zugeschrieben wird. Um hier nachhaltig “im Geschäft” zu bleiben wirft Washington gern sein bestes Eigenprodukt auf den Verhandlungstisch: Den “Export von Demokratie”, gern auch unter Begleitung neuer militärischer Errungenschaften. Saddam Hussein und Gaddafi haben das bereits erlebt – Irak wegen, wir erinnern uns, dieser später nicht mehr aufzufindenden “Weapons of Mass Destruction”. Nun könnten Maduro an der Reihe sein.

Die Propagandistische Offensive wird in diesen Stunden eröffnet: Trumps Leib-und Magenjournalist Tucker Carlson hatte gestern Nacht einen Abgeordneten zu Gast, der russische Nuklearraketen bereits jetzt in Venezuela sieht, Aussenminister Pompeo will einen Militäreinsatz nicht mehr ausschließen, die amerikanischen Flugbehörden fordern US-Fluglinien auf, ihre Maschinen binnen 48 aus dem südamerikanischen Land abzuziehen.

Neuland wäre ein solcher Einsatz nicht, Umsturzhilfen des ungeliebten “großen Bruders” haben in Südamerika eine lange Tradition, die Verständigung gilt auch ausserhalb des diplomatischen Parketts als “schwierig”.



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